Installation view: 25. Videokunst Preis, GAK - Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen, 2018


Hallstatt erleben
HD, 8:55Min., Stereo Sound, 2018
Ausgehend von Videoaufnehmen aus dem österreichischem Hallstatt und der gleichnamigen chinesischen Kopie des Dorfes,
die sich in der südchinesischen Provinz Guangdong befindet, reflektiert das Video Fragen zum Original und zur Kopie sowie
zur Authentizität im Kontext der Globalisierung und des Tourismus.

 

Hallstatt experience
HD, 8:55Min., Stereo Sound, 2018
Based on video recordings from the Austrian Hallstatt and the Chinese copy of the village of the same name, located in southern
Chinese province of Guangdong, the video reflects questions about the original and the copy as well as authenticity in the context
of globalisation and tourism.

 

Pflanzen Installation
Chinesische Hanfpalme, Orientalischer Lebensbaum,
Japanischer Staudenknöterich, Teppichmispel, Holzhackschnetzel,
Betonsteine, Teppich

Die Chinesische Hanfpalme, der Orientalische Lebensbaum, der Japanische Staudenknöterich sowie die Teppichmispel stammen
ursprünglich aus China und gehören zu den sogenannten Neophyten. Das sind Pflanzen, die sich in einem Gebiet angesiedelt
haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren.
Die Ansiedelung oder Ausbreitung von Pflanzen in fremden Gebieten ist Teil eines natürlichen Prozesses. Durch die Globalisierung
kommt es jedoch zu einem exponentiellen Anstieg der Verbreitung von Neophyten. Man unterscheidet zwischen invasiven, sich in
Einbürgerung befindlichen und eingebürgerten Neophyten. Botaniker sind sich darüber uneinig, wie die „Invasion“ zu bewerten sei,
wie groß die die mögliche Gefahr ist, dass invasive Pflanzen die ursprüngliche Pflanzenwelt verdrängt.
Der Orientalische Lebensbaum und die Teppichmispel sind in Deutschland bereits eingebürgert. Oft findet man sie in deutschen
Vorgärten oder in städtischen Grünanlagen. Der Japanische Staudenknöterich gilt als extrem invasiv und darf in Deutschland nicht
angepflanzt werden. Die Chinesische Hanfpalme wird in der Schweiz als invasive Art eingestuft. Sie ist im österreichischen und
chinesischen Hallstatt zu finden.
Während der Dreharbeiten in Österreich erzählten einige Hallstätter, dass die Kopie des Dorfs in China unmöglich authentisch sein
könne. Diese Äußerung ließ mich darüber nachdenken wie „authentisch“ ich das österreichische Hallstatt empfinde, durch das
täglich Hunderte von Touristen spazieren, und was ich bei mir zuhause in Deutschland als authentisch ansehe. Ich dachte an den
Lebensbaum in Vorgärten und daran, welche Prozesse es braucht, damit ein „fremder Einfluss“ nicht mehr argwöhnisch hinterfragt
werden würde.